Törn: Rund um Rügen
Ostsee Segeltörn Rügen
Am Sonntag fällt der Startschuss in der City Marina Stralsund. Unser erstes Ziel ist die Insel Hiddensee, Rügens Nachbarinsel. Ca. 15 Seemeilen liegen vor uns und die Entscheidung, ob wir im Inselsüden, in Neuendorf oder im Hauptort Vitte anlegen möchten. Für das „Söte Länneken“ (plattdeutsch für das süße Ländchen), wie Hiddensee auch genannt wird, sollte man auf jeden Fall einen Fuß an Land setzen. Oder doch lieber eine der zahlreichen Pferdekutschen besteigen oder ein Fahrrad leihen. Denn das immerhin 19 Quadratkilometer große Eiland ist autofreie Zone. Ein tag auf Hiddensee vermag die selbe Wirkung herbeizuführen wie ein Tag an Bord der FERNWEH: nämlich Entschleunigung und ganz viel Ruhe. Hier gibt es Heide und Rohrdächer, wundervolle Sandstrände und Seerosen; Deiche und Häfen, Künstlerhäuser und Steilklippen. Und vom Leuchtturm auf dem Dornbusch aus, erwartet euch ein einmaliger Blick auf Hiddensee.
Segeln Rügen
Am Montag setzen wir die Segel Richtung Kap Arkona. Rügens Nordkap einmal umschippert, können wir entweder in Lohme oder Glowe einlaufen. Ca. 30 Seemeilen liegen dann hinter uns. Wenn die Sonne hinter den Leuchttürmen am Kap Arkona im Wasser verschwindet, können wir beim Abendhimmel-Kino gemütlich zusammen Grillen oder ab er auch in eines der zahlreichen Restaurants in den Orten einkehren. Die Alternative zu Glowe und Lohme hieße Ralswiek. Der Ort am Großen Jasmunder Bodden ist durch die hier jedes Jahr inszenierten Störtebeker-Festspiele bekannt und hat einen hübschen kleinen Yachthafen mit netter Kneipe.
Am Dienstag nehmen wir Kurs auf die Kreidefelsen, mit dem berühmten Königstuhl und der Victoriasicht. Dann geht es immer an der Ostküste Rügens entlang, vorbei an der kilometerlangen einst als Kraft durch Freude-Seebad von den Nazis geplanten Anlage, den Ostseebädern Binz, Sellin, Baabe, Göhren und Thiessow durch den Rügischen Bodden und die Having nach Seedorf oder auch das Bollwerk in Baabe. In beiden Marinas lässt sich ein schöner Feierabend an Bord oder auf dem Steg verbringen (ca. 20 Seemeilen).
Am Mittwoch queren wir den Greifswalder Bodden. Festmachen wollen wir entweder in Peenemünde oder in Wieck bei Greifswald. Das sind ca. 20 Seemeilen. In beiden Orten gibt es lecker Fisch zum Abendbrot (aber natürlich auch, für alle die keinen Fisch mehr sehen können, Fleisch bzw. vegetarische Gerichte).
Am Donnerstag trennen uns 20 Seemeilen vom Hafen in Lauterbach, einem Ortsteil von Putbus im Süden der Insel Rügen. Mit dem „Rasenden Roland“, der Kleinbahn, können wir mit 30 km/h Binz oder den anderen Ostseebädern einen Besuch abstatten oder auch am Jagdschloss Granitz aussteigen, um einen fantastischen Ausblick vom Turm über die gesamte Insel Rügen haben. Bei vorheriger Entscheidung und rechtzeitiger Anmeldung ist aber auch ein besuch der lauterbach vorgelagerten Insel Vilm möglich. Zu DDR-Zeiten durften hier nur ausgewählte Mitglieder der SED-Führungsriege ihren Urlaub verbringen. Heute kann jeder das Eiland – allerdings geführt – besuchen. Vilm steht nämlich unter strengem Naturschutz. Die nur 2,5 Kilometer lange und 94 Hektar große Insel ist ein Paradies für Tiere und Pflanzen – und damit ein wunderbares Fleckchen Erde.
Am Freitag nach dem Frühstück geht es wieder Richtung Heimat, nach Stralsund: durch den Greifswalder Bodden, vorbei am Kap Palmer Ort auf der Halbinsel Zudar, den Strelasund entlang, um dann (voraussichtlich um 17.20 Uhr) die neue Rügenbrücke von unten zu sehen (ca. 25 Seemeilen).
Am Samstag können wir bei einem letzten Frühstück an Bord alle Erlebnisse noch einmal Revue passieren lassen und gut gelaunt die Heimreise antreten. Sollte es Euch irgendwo besonders gut gefallen, spricht auch nichts dagegen einen Hafentag einzulegen, um auf Erkundungstour zu gehen. Übrigens: Dieser Törn ist auch sehr gut für Kinder geeignet.
Von Käthe und Skipper Roli müsst ihr euch dann am Samstag bis 9 Uhr verabschieden.
Stralsund:
An der Hansestadt am Sund, die 2002 mit dem Titel Historische Altstädte Stralsund und Wismar zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde, kommen Sie nicht vorbei. Hier startet und endet nämlich unser gemeinsamer Segeltörn auf der „FERNWEH“.
Also nutzen Sie die Gelegenheit für einen Abstecher bei Ihrer An- oder Abreise oder nehmen Sie sich mal einen Tag ihres Aufenthaltes extra Zeit für diese besondere Stadt, dem Tor zur Insel Rügen, die viel zu bieten hat.
Stralsund, in der Historie schon immer aufgeschlossen für das Fremde, gerade für Handelsleute aller Herren Länder, ist auch heute multikulturell veranlagt. Zum einen natürlich durch die Fachhochschule und die dort studierenden Austauschschüler. Doch auch mit dem 2007 erbauten Ozeaneum als Außenstelle des Meeresmuseums zog ein Hauch Exotik in die Stadt am Strelasund ein. Auf einer Ausstellungsfläche von ca. 9000 Quadratmetern werden in 39 Aquarien etwa 7000 lebende Tiere und Unterwasserpflanzen in einer den Ozeanen nachempfundenen Welt gezeigt.
Ein Bummel durch die historische Altstadt, mit den vielen sanierten Giebelbauten Theater, Promenade, Strand und Hafen, den drei Pfarrkirchen, Gastronomie, Kulturprogramm und vielen kleinen Geschäften ist einfach ein Muss!
Bei trockenem Wetter empfiehlt sich ein geführter Stadtrundgang an, den die Tourismuszentrale organisiert. (Infos: 03831/2469-0, Alter Markt 9).
Vitte:
Das Zentrum Hiddensees. Seinen Ursprung hat der Ortsname in den Vitten. So nannten die Rüganer und Hiddenseer ihre Fischanlandeplätzen, die im 13. und 14. Jahrhundert auf den Inseln entstanden. Vitte war um 1500 herum ein kleines Dorf mit nur wenigen Katen. Farbenprächtige Steingärten zieren noch heute die mit Schilf gedeckten Fischerhäuser, in denen heute aber keine Angelkästen gesäubert und Netze geflickt werden, sondern Großstädter und Inselfans Erholung und Unterkunft finden.
Vitte ist heute der größte Ort Hiddensees. Hier gibt es die Sparkassen, Post und Edeka-Markt, Kiosk, Zeltkino und Karl Hucks Seebühne.
Der Ort versprüht einen ganz besonderen Charme mit den im Hafen schunkelnden Fischerbooten, den vorbeiradelnden, aber niemals hektisch wirkenden Inselbewohnern und Eis schleckenden Tagesgästen, mit der akustischen Kulisse von Möwengeschrei, Wind und Menschengeschnatter.
Lauterbach:
…ist ein Ortsteil der Stadt Putbus, der heute vor allem mit dem über 100 Jahre alten Hafen, Hotels und Restaurants, der Bootswerft der Vilm-Yachts und der Marina „Im Jaich“ mit schwimmenden Unterkünften und Pfahlhäusern punktet. Hafen heißt natürlich auch Fischerei und folglich Frisch-Fisch-Genuss. Am dichtesten bei sind das Räucherschiff Berta und die Fischereigenossenschaft, die hungrige Seeleute mit Dorsch, Brasch, Zander und Co. versorgen.
Die von Lauterbach sichtbare und mit dem Motorschiff in wenigen Minuten erreichbare Insel Vilm ist 2,5 Kilometer lang und knapp 94 Hektar groß und ist nicht nur bei Biologen bekannt durch eine einzigartige und geschützte Flora und Fauna. Schon früh erkannte man den besonderen Status dieser kleinen Insel im Rügenschen Bodden und so wurde sie 1936 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seit Oktober 1990 gehört sie zum Biosphärenreservat Südost-Rügen.
Im 19. Jahrhundert war die Insel ein beliebtes Reiseziel und ihre Landschaft Motiv für Maler wie Caspar David Friedrich. Zu DDR-Zeiten peilten Erich Honecker und die Genossen des Zentralkomitees Vilm an und verbrachten hier ungestörte Urlaubstage.
Seedorf:
…ist ein Ortsteil des Ostseebades Sellin und war früher Dorf der Fischer und Schiffsbauer. Fischer gibt es allerdings heute nur noch wenige und das alte Werftgebäude und das Sägewerk am Hafen sind einer modernen Marina mit Liegeplätzen für Segel- und Motoryachten gewichen. Doch Seedorf ist trotz der touristischen Nutzung des Naturhafens Idylle pur. Es liegt westlich des Ufers der Lanckener Bek, die den Neuensiener See mit der Having als Bodden und Teil der Ostsee verbindet. Eine kleine Fußgängerbrücke führt hinüber an das andere Ufer und öffnet den Weg Richtung Preetz und Lancken-Granitz und wird vor allem von Anglern gern genutzt. Zwei Restaurants und der Fischimbiss „De Seedörper“ sorgen für einen gefüllten Magen nach dem Anlanden. Mit dem Ortsbus können Sie auch schnell nach Sellin gelangen bzw. auch Räder können in Seedorf für einen Ausflug ins zweitgrößte Ostseebad der Insel etwa fünf Kilometer entfernt, geliehen und genutzt werden.
Glowe:
…wurde, wie die meisten Ortschaften auf der Insel, erstmalig durch Slawen besiedelt, die diesem Fleckchen Erde auch seinen Namen gaben, nämlich ursprünglich „glova“ (auf deutsch: Kopf). Das erste Mal Erwähnung fand das Dorf zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Urkunden der Region.
Glowe liegt an der Tromper Wiek, dem Ausgangspunkt einer acht Kilometer langen Nehrung, der sogenannten Schaabe, die die Halbinseln Jasmund und Wittow verbindet. Über Jahrhunderte hinweg galt Glowe als ein Ort des traditionellen Fischereihandwerks, wovon auch hier heute nicht mehr viel übrig geblieben ist. Der Tourismus hat sich wie vielerorts auf der Insel zum Wirtschaftszweig Nummer eins entwickelt. Flächenmäßig ist der Ort mit seinem feinen Sandstrand der größte Badeort in Rügens Norden. Naturliebhaber schätzen vor allem die Lage zwischen Ostsee und Bodden und den Reichtum an Flora und Fauna.
Gern angesteuert wird hier auch der recht große Hafen mit rund 400 Liegeplätzen für Fischerei- und Sportboote sowie die Strandpromenade mit angeschlossenem Kurplatz. Viele neu entstandene Ferienhäuser vermischen sich heute mit alten rohrgedeckten Fischerhäusern.
Hansestadt Greifswald:
Greifswald ist einfach schön. Punkt.
Die bewegte Geschichte der Stadt wurde vor allem geprägt durch die Hanse sowie die Schwedenherrschaft, die viele architektonisch und kulturhistorisch wertvolle tiefe Spuren hinterlassen haben.
Greifswald ist aber nicht nur Hansestadt und – bei dieser Gelegenheit zu erwähnen – der Firmensitz der HanseYachts AG, sondern auch Unistadt, seit 1456. So prägen nicht nur die typischen hanseatischen Giebel und die drei Pfarrkirchen das Stadtbild, sondern auch die zahlreichen Studenten, die es aus der ganzen Republik und zum Teil aus dem Ausland in den Ort an der Norddeutschen Ostseeküste zieht, um hier in modernen Instituten fürs Leben zu lernen und dabei selbst paradiesisch zu leben. Greifswalds Altstadt ist einfach gemütlich, bunt und voller junger Menschen. Angelegt wird in der Marina des Örtchens Wiek. Mit dem Bus oder Fahrrad können wir aber schnell in das Zentrum der Hansestadt Greifswald gelangen…