Hier gibt es was zu lesen! Eine Woche Dänische Südküste :)

segeltörn Ostsee

Einfach mal Mitsegelurlaub...

Mitsegelurlaub

Eine kleine Vorgeschichte:

Am Vortag war das Barometer, das vorher gleichbleibend 1020 mbar gezeigt hatte, auf
bedrohliche 995 mbar gefallen und machte Anstalten noch weiter abzusacken. Der Wind
wehte ziemlich frisch, aber zuerst noch nicht stark genug, um ungemütlich zu werden oder
uns Sorgen zu machen. Die KÄTHE lief noch unter vollen Segeln und machte sich sehr gut,
wenn auch in einigen Böen Wasser und Gischt an Deck kamen. Noch etwa eine Stunde segelten wir so weiter, dann wurde beschlossen das Großsegel ganz einzuholen. Der Himmel bezog sich mit üblen schwarzen Sturmwolken…….

Nachdem wir uns im letzten Jahr einen MitSegeltörn ausgesucht haben, hat dieses Mal der Wind entschieden, wohin die KÄTHE uns tragen soll.

Als wir an Bord kommen, wissen wir  also noch nicht welchen Kurs wir einschlagen werden. Der Skipper Roli begrüßt uns mit den neuesten Wetterdaten und sagt uns, wo es in den nächsten Tagen hingeht; die Prognose sieht gut aus. Uns erwartet die Dänische Südsee. Wir freuen uns, Odin ist uns hold, der Wind aus Ost ist gut und soll die nächsten Tage bleiben.

 

Mitsegelurlaub Segelzeit / Wetterkarte Stralsund am 13. Mai
Wetterkarte von Stralsund am Sonntag, den 13 . Mai

Auf gehts, segeln wir über die Ostsee!

Tag 1
Als wir aufstehen liegen Stralsund und Altefähr noch im Nebel. Ein kleines Frühstück, denn
der Skipper kommt pünktlich an Bord. Bei Sonnenschein legen wir ab. Mit 4—5 Bft geht es die „Rinne“ hoch, durch zwischen Hiddensee und dem Darß, raus aufs offene Meer. Mit
raumen Wind geht es jetzt ständig westwärts. An Bord ist gute Laune, es gibt viel zu
erzählen. Mittags gibt es eine heisse Suppe aus der Kombüse. Eigentlich wollten wir in Nysted anlaufen, haben uns aber kurzfristig für Gedser entschieden.

Nach 10 Stunden dann Ankunft, der Wind hat die letzte Stunden zugenommen.
Die Marina Gedser liegt etwas nördlich vom Fähranleger. Um diese Jahreszeit sind nur eine
Handvoll Boote im Hafen. Hier gibt es ein kleines Restaurant, sehr gutes Essen aber auch
sehr, sehr teuer. Die Stadt selber ist überschaubar, ein Pub der noch auf hat, und ein kleiner Supermarkt.

Gesegelt: 55 sm
Regel #1 Nach dem festmachen gibt es immer einen „Anleger“ mit dem Skipper!

 

Hafen von Gedster, Foto von der Kaethe auf den Hafen gemacht. Stege und Schiffe sind zu sehen
Hafen von Gedser, Blick von der Kaethe auf den Hafen

Ankunft im Dänischen Hafen von Femo.

Tag 2
Um 09:00 Uhr ist Ablegen nach Femø. Rauschefahrt durch den Guldborg Sund bei 7
Windstärken Richtung Norden, in den Kanal rein zwischen den Inseln Lolland und Falster.
Eine sehr enge, aber gut betonnte Durchfahrt. Es wird etwas tricky aber der Skipper macht
das schon. Jetzt ist Sonnenschein, kaum noch Wind. Die Segel werden eingeholt, wir müssen motoren. Die Fahrt durch den Kanal ist wunderschön. Es ist jetzt einfach, eine Mahlzeit unter Deck zuzubereiten.

Vorbei an Nykøbing müssen wir noch durch zwei Brücken. Die Wartezeiten sind kurz. Man kann sie schon von Weitem mit dem Fernglas erkennen. Dann wieder offenes Wasser. Die Segel hoch und weiter geht’s.

Der Hafen auf Femø ist sehr ruhig, nur zwei Segler. Alle paar Stunden macht eine kleine
Autofähre fest. Allerdings sehen wir auch ein paar Baumaschinen. Das sieht nach einem
größeren Vorhaben aus. Es wird in ein paar Wochen dort sicher sehr schön sein.
Wir haben beschlossen einen kleinen Spaziergang zu machen. Der Ort selbst ist idyllisch, leider kein Restaurant. Im Nachbarort auch nicht. Jetzt will der Skipper grillen.

Gesegelt: 35 sm
Regel #4 Einmal pro Törn braucht der Skipper Grillfeisch.

 

 

mitsegelurlaub_segelyacht-kaethe_sonnenuntergang_hafen femo
Sonnenuntergang im Hafen von Femø

 

Schweinswale Steuerbord!

Tag 3
Wir wollen heute um Lolland rum Richtung Süden segeln. Wird auch Zeit, denn die
Bauarbeiter haben angefangenen Lärm zu machen. Noch kurz in den kleinen Supermarkt
direkt an der Kaimauer rein, Obst und Brötchen geholt und los. Bei ordentlich Wind gehts aus dem Hafen raus. Die nächsten paar Stunden bläst er auch noch kräftig, aber gegen Mittag schläft er uns ein. Wir müssen unter Motor fahren. Die See ist platt, der Motor brummelt es ist traumhaft sonnig, eine ruhige Fahrt.
Unser Ziel, Rødbyhavn werden wir nicht schaffen. In zwei Stunden soll es aufrischen.
Plötzlich ein besonderes Erlebnis. In der ruhigen See tauchen auf Steuerbord Schweinswale auf. Eine ganz Herde begleitet uns die nächsten Minuten.
Es ist genau so kitschig wie im Film. Man schaut schon fasziniert zu. Ein schönes und bleibendes Erlebnis.

Nach dem Mittag kommt ein leichter Wind aus Nordost auf. 2-3 Bft. Wir können wieder
Segel setzen. Der Skipper wird jetzt „ausbaumen“, d.h. die Segel stehen auf
„Schmetterling“. Mit der jetzigen Wetterprognose kommen wir erst am Abend in
Heiligenhafen an, einer der größten Yachthäfen Europas.

Die letzte Stunde frischt der Wind doch noch mal ordentlich auf. Wir machen bei der kleinen
Yachtwerft Ortmühle 2 sm vorher fest. Dort werden wir schon erwartet. Ein Freund vom
Skipper holt uns ab und wir fahren in die Stadt, um noch ein offenes Restaurant zu finden.

Gesegelt: 51 sm
Regel #12 Der Skipper hat’s einfach drauf!

 

Auf dem Foto sind die Segel als gespreizte Schmettlingsflügel gesetzt
Schmettlingssegeln bei Wind von achtern

Warnemünde per Motor.

Tag 4
Ablegen in Heiligenhafen bei 4 Windstärken. Aber schon unter der Fehmarn Sundbrücke ist
der Wind wieder eingeschlafen. Die nächsten Stunden gehts unter Motor runter in Richtung
Warnemünde. Die offene See vor uns. Wir sitzen in der Plicht.

Das Deck könnte mal wieder geschrubbt werden, auch ein wenig „klar Schiff machen“ in
den Kojen wäre sinnvoll, aber dann heißt es : Sprayhood vor, Bimini hinter, Musik an,
sonnen! Traumhaft. Und es ist Zeit für eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“.

Was im Theater die Königsloge, ist in Warnemünde ein Liegeplatz im „Alten Strom“. Denn es gibt nur sehr wenige. Und wir haben das Glück. Welch ein erhabenes Gefühl.
Beim „Anleger“ sitzen wir in der Abendsonne gemütlich an Deck und schauen den Touristen zu. Für das Abendessen suchen wir uns eine urige, kleine Fischgaststätte, und danach schunkeln wir wieder auf unsere KÄTHE.

Gesegelt: 42 sm
Regel #7 Der Skipper sollte immer gewinnen, sonst…!

 

mitsegelurlaub /segelyacht an der kaimauer in warnemuende
angelegt am "Alten Strom in Warnemünde"

Sicherheitswesten an!

Tag 5
Gestern war es zu spät um die Liegegebühr zu zahlen, jetzt ist der Hafenmeister bei uns
und wir haben noch Zeit für einen kurzen Schnack. Wir werden mit den aktuellen
Wetterdaten versorgt und es gibt auch noch interessantes Insiderwissen rund um den
Hafen. Man kann sich auch fest-klönen.

Jetzt aber ablegen. Hinter der Mole gleich mal 20 kn Wind und ordentlich Welle.
Sicherheitswesten an, Großsegel reffen, Spass haben. Es hält aber nicht lange vor, der Wind
dreht auf West und wir segeln raumschots bis Hiddensee. Bei 5 kn eine gemütliche Fahrt.
Wir wollen heute in Kloster fest machen. Steuerbord kann man die Küste vom Fischland/Darß erkennen und irgendwann taucht auch der Leuchtturm vom Dornbusch auf. Kurswechsel nach Süd, plötzlich kommt noch mal richtig Wind auf. Bei 25 kn gehts die „Rinne“ runter, die Bullaugen der Kombüse sind unter Wasser. Noch einen für die Galerie.
Was für ein Spass !!!! Anlegen in Kloster.

Ein besonders Highlight. Der Skipper besorgt doch tatsächlich beim Fischer noch frisches
Filet und steht heute selbst in der Kombüse. Dafür gibt es von uns einen Michelin-Stern.
Ich mache es einfach: Genial !

Gesegelt: 55 sm
Regel #5 Der Skipper liebt deutsche Schlager (und natürlich SANTIANO).

 

mitsegelurlaub /volle fahrt mit der segelyacht kaethe
Käthe bei voller Fahrt auf dem Bodden

Stralsund, du hast uns wieder!

Tag 6
Es ist gestern Abend doch etwas länger geworden. Wir sind also ein wenig später
aufgestanden. Es ist auch nicht so weit bis Stralsund. Die leichte Dünung lässt die
Luvbändsel an das gewölbte Tuch klatschen. Ausflugsdampfer kommen uns entgegen.
Schön zwischen Rügen und Hiddensee zu fahren. Die malerische Silhouette von Stralsund erscheint immer klarer an Horizont. Man lässt den Törn noch einmal Revue passieren. Jetzt noch tanken und anlegen.

Zusammenfassend statt vieler Worte:
Einfach mal mit Roland segeln, einfach mal einen Mitsegelurlaub mit Roland machen !!!
Also, wir kommen wieder!

Gesegelt: 17 sm
Regel #2:Mit DEM Skipper macht es einfach am meisten Spaß!

Wilhelm & Luise

 

mitsegelurlaub / bild der crew
Luise & Wilhelm sagen dem Käpt´n, DANKE